Alex war mit Anfang 20 schon an über zehn Schulen. Nirgends hat er es lange ausgehalten, mit Disziplinzwang und der Konkurrenz unter den SchülerInnen kam er nicht klar. So ging es auch Lena, die sich in der Schule nie frei fühlte und stets gegen die Regeln des Landlebens aufbegehrte. Und für Hanil aus Aachen war Schule eine lästige und völlig sinnfreie Pflichtveranstaltung. Doch sie alle wollten stattdessen nicht nur einfach nichts machen, sondern eine Zukunft für sich reklamieren, die Spaß und Sinn macht. Sie alle sind Teil einer Klasse der Schule für Erwachsenenbildung (SFE) in Berlin. Seit 1973 besteht die SFE als basisdemokratisches Projekt: kein Direktor, keine Noten. Bezahlt werden die Lehrkräfte von den SchülerInnen, die gemeinsam über alle organisatorischen Fragen abstimmen. Damit ist die SFE extrem erfolgreich und schaffte es bis ganz nach oben in den Schulwettbewerben.
Der Filmemacher Alexander Kleider hat einen wilden Haufen von Berliner Underdogs auf ihrem Weg zum Abitur begleitet und auch die LehrerInnen portraitiert, denen nicht nur an der Lehre, sondern an der Neugier der SchülerInnen viel gelegen ist. BERLIN REBEL HIGH SCHOOL erzählt mit viel Witz und Energie von einer radikal anderen Idee von Schule, die Freiheit und Gemeinschaftlichkeit zusammenbringt. Was oft als Leistungsdruck verdammt wird, definieren die SchülerInnen kurzerhand um. Sie sind unbelehrbar und dabei extrem neugierig, sie sind eigen- und doch auch lernwillig. BERLIN REBEL HIGH SCHOOL zeigt mit viel Begeisterung, Sensibilität und Kraft, wie viel gemeinsame Zukunft in dieser Kombination stecken kann.
Filmografie (Auswahl)
2016 - BERLIN REBEL HIGH SCHOOL
2012 - MY HOME IS MY CASTLE
2010 - IM SCHATTEN DES TAFELBERGES
2004 - EISZEIT
Die BERLIN REBEL HIGH SCHOOL ist der perfekte Schauplatz für das Aufeinandertreffen unterschiedlichster Menschen, die ihrem Leben eine Wendung geben wollen. Es sind nicht die stromlinienförmigen Leistungsträger, die sich hier versammeln, sondern Jugendliche und junge Erwachsene aus schwierigen familiären Verhältnissen mit gebrochenen Lebensläufen. Für sie ist die BERLIN REBEL HIGH SCHOOL eine Offenbarung, eine vielleicht letzte Chance, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Der große Charme dieser Institution ist die vollkommene Eigenverantwortlichkeit. Niemand zwingt die SchülerInnen, ihr Leben zu verändern, niemand setzt sie unter Druck oder kontrolliert sie. Gerade dieser Umstand macht die Schule zum Experiment, zum Lackmuspapier einer der Grundfragen unserer Gesellschaft: Ist radikale Freiheit möglich? Eine Frage, welche die Bildungsrealität der Gegenwart ebenso radikal mit Nein beantwortet: Abitur in zwölf Jahren, Pisa-Studie, Master/Bachelor; endlos erscheint die Liste aller Reformen, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden. Doch welchem Menschenbild liegen sie zu Grunde? Es ist der Zeitgeist des Neoliberalismus, der den Boden bereitet hat. Bildung wurde der Leistungsorientierung unterworfen, Disziplin und Wettbewerb sind die Regeln unseres Schul- und Universitätswesens. Doch welche Menschen entwachsen diesen Institutionen? Welche Werte soll eine Gesellschaft haben, die sich nur für Konkurrenz und Vergleich interessiert?
Die BERLIN REBEL HIGH SCHOOL ist ein Unikum. Eine Versuchsanordnung, die jeglichem Zeitgeist trotzt und gerade dadurch besticht. Eine ganze Generation von Abiturienten durchlief die Kreuzberger Schule und nicht wenige sind heute höchst erfolgreich in ihren Berufen. Vom Brüsseler Star-Anwalt bis zum erfolgreichen Mediziner – Tausende durchliefen eine Schule, in der es nicht um Zensuren, sondern um die Neugier auf das Leben ging. Sie alle profitierten von einem Umfeld, das Lernen nicht als Zwang, sondern als Chance definiert. BERLIN REBEL HIGH SCHOOL ist der erste Film über die SFE (Schule für Erwachsenenbildung). Er leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur immer noch andauernden Bildungsdiskussion in Deutschland und Europa, sondern er gibt auch Einblick in die skurrile, aber auch liebevolle Welt der Berliner Subkultur. Es ist ein Film über Berlin, über Kreuzberg und über den Neuanfang. Es ist eine Hommage an das Leben und an die Fähigkeit zur Veränderung. Obgleich sich der Film kritisch mit dem Thema auseinandersetzt, verliert er nie sein Lächeln. Tragikomische Momente, an denen es nicht mangelt, werden Teil des Films und unterstreichen dessen positive Grundausrichtung.
Alexander Kleider
Premierentour
in Anwesenheit des Regisseurs Alexander Kleider
03.05.2017
FILMKUNSTFEST MV Schwerin
04.05.2017
DOK.fest München
05.05.2017 / 18.00 Uhr
Filmtheater am Friedrichshain Berlin
06.05.2017 / 20.00 Uhr
Schauburg Dresden
07.05.2017 / 13.00 Uhr
Orfeos Erben Frankfurt
07.05.2017 / 14.30 Uhr
Traumstern Lich
07.05.2017 / 17.30 Uhr
Gloria Heidelberg
07.05.2017 / 19.00 Uhr
Kommunales Kino Pforzheim
08.05.2017 / 17.00 Uhr
Union Ingolstadt
08.05.2017 / 19.00 Uhr
Thalia Augsburg
09.05.2017 / 20.00 Uhr
Abaton Hamburg
10.05.2017 / 18.45 Uhr
Apollo Aachen
10.05.2017 / 20.30 Uhr
Filmpalette Köln
11.05.2017 / 18.30 Uhr
Cinema Arthouse Osnabrück
11.05.2017 / 20.15 Uhr
Cinema Münster
12.05.2017 / 18.30 Uhr
Central Würzburg
12.05.2017 / 20.30 Uhr
Filmhaus Nürnberg
13.05.2017 / 12.00 Uhr
Arsenal Tübingen
13.05.2017 / 15.00 Uhr
Schauburg Karlsruhe
13.05.2017 / 19.00 Uhr
Friedrichsbau Freiburg
14.05.2017 / 11.30 Uhr
Delphi Stuttgart
14.05.2017 / 18.15 Uhr
Central Berlin
14.05.2017 / 20.30 Uhr
Moviemento Berlin
15.05.2017 / 19.00 Uhr
Passage Leipzig
16.05.2017 / 20.00 Uhr
Lumière Göttingen
20.05.2017 / 19.30 Uhr
Moviemento Berlin
20.05.2017 / 21.15 Uhr
Central Berlin